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Mit Obst und mehr gegen Obstipation

Völlegefühl, Blähungen, sogar Bauchschmerzen können die lästigen Begleiterscheinungen sein, wenn es auf dem "stillen Örtchen" zu still zugeht - und das "tägliche Geschäft" kein solches ist. Doch wie oft ist "zu selten"? Von Verstopfung (Obstipation) spricht man, wenn länger als drei Tage kein Stuhlgang erfolgt ist. Sogar Schweißausbrüche, Appetitlosigkeit, allgemeine Unlust und Trägkeit, verstärkter Mund- und Körpergeruch und/oder eine Verschlechterung des Hautbildes können auftreten, wenn es mit der regelmäßigen Entsorgung unserer Abfallprodukte nicht klappt. Und je länger der Darminhalt im Dickdarm verweilt, desto mehr Wasser wird ihm entzogen, umso stärker wird er komprimiert - und dementsprechend schwieriger und unangenehmer wird der Vorgang der Entleerung. Deshalb sollten wir derartiger Darmträgheit rechtzeitig aktiv entgegentreten. Andererseits: Wenn gelegentlich der Stuhlgang zwei Tage auf sich warten lässt, ist das kein Grund zur Besorgnis.

Wann ist Verstopfung chronisch?

Meist entwickelt sich chronische Verstopfung langsam; wenn längerfristig der Stuhl hart, das "große Geschäft" anstrengend oder sogar schmerzhaft ist, wenn man die Entleerung meistens als unvollständig empfindet und sich die Häufigkeit auf weniger als drei Mal die Woche einpendelt, kann eine bereits chronische Obstipation vorliegen. Leider wird durch regelmäßige Verstopfung die Entstehung von Hämorrhoiden begünstigt (das starke Pressen erhöht den Blutandrang in Mastdarm und Anus). Auch das Risiko, dass sich kleine Risse (Fissuren) bilden, ist erhöht. Letztendlich leistet chronische Obstipation auch der Bildung von kleinen Schleimhautausstülpungen (Divertikel) Vorschub - sackartige Ausstülpungen, in denen sich Kot festsetzen und welche Entzündungen (Divertikulitis) hervorrufen können. Sogar Kopfschmerzen können auftreten, wenn durch die gestörte Verdauung Schad- und Giftstoffe zu lange im Körper bleiben. Und schließlich hat unser Darm als Teil des vegetativen Nervensystems Einfluss auf unsere psychische Verfassung: Mit permanent überladenem Darm kann man sich nicht unbeschwert fühlen. 

So machen wir den Darm flott 

Wasser ist zum Trinken da. Hat der Körper insgesamt zu wenig Flüssigkeit, wirkt sich das unter anderem negativ auf unsere Verdauung aus. 1 Liter täglich pro 25 kg Körpergewicht sollte es schon sein, damit alles gut läuft. Bereits vor dem Frühstück ein Glas lauwarmes Wasser zu trinken, ist besonders effektiv - dies kann schon einen Entleerungsreiz auszulösen. Mit einem kleinen Teelöffel Karlsbader Salz angereichert, verstärkt sich dieser Effekt (dieser "Reaktionsbeschleuniger" sollte aber nicht ständig, sondern maximal über einen Zeitraum von drei Wochen angewendet werden). Mineralwasser, zu den Mahlzeiten getrunken, kurbelt die Verdauung zusätzlich an. Cola-Getränke dagegen trocknen den Stuhl eher aus und sind daher kontraproduktiv.
Eine große Tasse Bohnenkaffee morgens macht übrigens nicht nur uns, sondern auch unseren Darm munter. Fruchtsäfte fruchten: Bei vielen von uns hat beispielsweise Apfelsaft eine abführende Wirkung. Auch Himbeer-, Rhabarber-, Holunder-, Kirschsaft oder ein Mix nach Geschmack, gerne mit Mineralwasser verdünnt, helfen der Verdauung auf die Sprünge.

Obst gegen Obstipation: Nicht nur in Saft- auch in anderer Form tragen oben erwähnte Früchte zu einer geregelten Verdauung bei. Ebenso Birnen, Trauben und Pfirsiche. Alle diese leckeren Früchtchen können auch gemischt (Obstsalat) oder als Müsli, zusammen mit Joghurt oder Kefir, genossen werden. Insbesondere beim Vorliegen von Übergewicht ordneten früher Ärzte Kirschen (pro 100 g nur etwa 63 Kilokalorien) sogar kurweise an: Einen "Kirschtag" einzulegen (man isst tatsächlich einen Tag lang ausschließlich Kirschen) hat eine reinigende Wirkung. Besonders sekretions- und verdauungsfördernd sowie bakterienfeindlich sind Sauerkirschen. Und was dem Sommer sein "Kirschtag", könnte dem Herbst sein "Traubentag" sein - mit vergleichbarer Wirkung. Große Bedeutung kommt auch den Pflaumen/Zwetschgen zu. Als Dörrobst sind sie ganzjährig erhältlich und entfalten ihre abführende Wirkung am besten, wenn zwei bis drei davon abends in etwas Wasser eingeweicht und am Morgen danach samt Flüssigkeit verzehrt werden. Oder wir geben der Verstopfung Saures: Um schädlichen Keimen den Garaus zu machen, ist Apfelessig gut geeignet; am besten vor jeder Mahlzeit einen Esslöffel davon in Mineralwasser geben und trinken.

Auch Milchprodukte, wie Kefir oder Molke können die Darmpassage/Verdauung fördern. Probiotika begünstigen eine ausgeglichene Darmflora.

Kein unnötiger Ballast: Ballaststoffe. Geben Sie bei Getreide und Getreideprodukten öfter mal den ursprünglicheren, weniger fein verarbeiten Sorten den Vorzug; es sollten auch der ungeschälte Reis, das grobe Brot, Getreideflocken oder -schrot sowie ungeschältes Obst auf dem Speiseplan stehen. Zwei bis drei Teelöffel Flohsamen, fünf Minuten in Wasser eingeweicht, sind ein prima Verdauungs-Turbo. Sie können entweder pur verzehrt oder unter Müsli und Co. gemischt werden. Mindestens zwei Gläser Wasser dazu trinken - der gewünschte Effekt beruht unter anderem auf der starken Quellfähigkeit des Flohsamens.

Gegen Verstopfung sind auch Kräuter gewachsen; speziell die Schwedenkräuter-Mischung mit ihren Schleim- und Bitterstoffen hilft auch bei Darmkrämpfen und Blähungen.

Außerdem: Wenn wir den ganzen Tag sitzen, hat auch der Darm keine Lust, sich zu bewegen! 
Die gelegentliche Anwendung von apothekenpflichtigen Abführmitteln (Laxantien) kann in "Härtefällen" sinnvoll sein - wir beraten Sie gern. Unserer Gesundheit zuliebe und für unser Wohlbefinden sollten wir für eine geregelte Verdauung sorgen.

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